Fightin` Spirit

Ein Review von amigafan.de : 1996 erschien das optisch schicke, aber spielerisch grottige Capital Punishment von PXL für AGA Rechner und wurde von der “Fachpresse” vermutlich gegen Bezahlung, völlig überbewertet. Neo Software zahlte nichts für überzogene Tests bzw. Reviews. Mit Fightin’ Spirit brachten die Jungs und Mädels jedoch im selben Jahr ein Beat em Up heraus, welches mit Capital Punishment den Boden aufwischte! Fightin’ Spirit unter AGA kam entweder auf 5 Disketten oder CD Rom daher und war auch für ECS Amigos verfügbar.

Im folgenden gehts hier um die AGA/CD Version. Die angenehm kurzen Ladezeiten werden bei der CD-Version durch lustige Kurzanimationen überbrückt. Untermalt von einem mitreißenden Titelsong, folgen die Credits und schließlich das ungewöhnlich reichhaltige Optionsmenü: Schwierigkeitsgrad und Matchdauer sind vierfach variierbar, dazu stehen zwei Spielgeschwindigkeiten und drei Sprachen (Deutsch, Englisch, Italienisch) zur Verfügung. Desweiteren dürfen Musik, Soundeffekte, das sporadisch fließende Blut und sogar die Special-Moves nach Belieben ein- und ausgeschaltet werden.

Außerdem kann man die ein bis drei Gewinnsätze gegen einen einzigen Energiebalken für beide Kämpfer eintauschen. Auch an die Konfiguration des Eingabegeräts wurde gedacht: Am CD32-Steuerknochen lassen sich insgesamt vier Schläge und Tritte auf beliebige Knöpfe verteilen – und auf Wunsch zusätzlich die Blockfunktion, was auch bei einem Zwei-Button-Pad möglich ist, während herkömmlichen Joysticks die Qual der Wahl logischerweise erspart bleibt.

Bevor endlich zugeschlagen werden darf, steht aber noch die Entscheidung über das “Wie”, auf der Tagesordnung. So muß man im normalen Einspielermodus einfach nacheinander sämtliche Kontrahenten (dazu gegebenenfalls das eigene Spiegelbild) auf die Matte schicken, ehe man schließlich das Weiße bzw. Rote im Endgegner-Auge sieht. Die anderen Spielarten betonen dagegen ehr den Wettkampfcharakter: VS-Battle bringt ein klassisches Duell auf den Screen, das Turnier mit bis zu sieben menschlichen oder computergesteuerten Teilnehmern wird nach dem K.o-Prinzip ausgetragen, und beim Team-Match stehen sich zwei maximal achtköpfige Mannschaften gegenüber.

Die Fighter bezieht man aus einem Pool von zehn recht unterschiedlichen Schlagetots, zu denen neben einer Quoten-Frau auch zwei tierisch originelle Monster gehören. Jeder Charakter verfügt über seinen speziellen, detailliert gezeichneten Hintergrund, seine eigene, etwas dünne Begleitmusik und natürlich auch über einen unverwechselbaren Kampfstil. Unübersehbar, daß dabei die erfolgreiche SNK-Serie “Fatal Fury” Pate stand: Der hier beteiligte Muay-Thai-Kickboxer Tong Lee erinnert deutlich an den fatalen Symbapthieträger Joe Higashi, und die Privat-arena von Fightin’ Spirit-Eric wirkt wie eine Mischung aus den persönlichen Schlachtfeldern von Terry Bogard und Big Bear. In der Sache selbst geht es nach bewährter Genre-Tradition mal wieder darum, das jeweilige Gegenüber so lange mit Hieben, Würfen und individuellen Special-Moves zu traktieren, bis dessen Energie auf dem Nullpunkt ist. Für offensive Spieler bieten sich vor allem die optisch gut in Szene gesetzten Powerschläge und Drehattacken an, während defensive Naturen eher auf das “Dashing”, also den schnellen Rückzug, oder Fernangriffe wie Feuerbälle und Wurfsterne zurückgreifen. Außerdem bot das Game damals, erstmals am Amiga spezielle Paraden für die gerade erwähnten Geschosse an. Den letzten Schliff erhält das Geschehen durch liebevoll ausgesuchte Extras wie die schicke Bonusrunde, einen geheimnisvollen Zwischengegner oder die Möglichkeit einer manuellen Auswahl des nächsten Widersachers.

Fazit: Fightin’ Spirit (AGA) ist und war sowohl grafisch (große flüssige, farbenfrohe Sprites mit tollen Animationen) ein optisches Feuerwerk wie auch spielerisch (mit einem Joypad und einem Button hat man schon alles bestens unter Kontrolle) gut. Auch Soundtechnisch gibt es super Musik und knackige FX. Für mich ist Fightin’ Spirit, trotz sicher anderer guter Vertreter des Genre (Mortal Kombat II, Street Fighter II oder Body Blows) bis heute das beste Prügelspiel am Amiga.

Fightin ‘Spirit ist ein Eins-zu-eins-Schlag gegen einen Wettbewerb durch einen Bande-Overlord, um neue Schwergewichte für seine Organisation zu finden. Zehn harte Kerle haben sich gemeldet, wie Burke der Squaddie und Eric der Biker. Viele von ihnen haben spezielle Bewegungen, in denen sie sich in ein Tier verwandeln können – Tong Lee kann ein Tiger werden und Lorente ein Puma.
Spezielle Bewegungen werden mit einer Kombination aus Joystick- / Pad-Bewegungen gefolgt von einem Feuerangriff ausgewählt. Das Spiel kann mit oder ohne Blut gespielt werden und im Turbo-Modus mit Turnier- und Tag-Team-Optionen für potenzielle Multi-Player-Turniere. Das Spiel unterstützt CD32-Controller sowie Ein-Knopf-Joysticks.

Neo Software

AGA: WinUAE – Config : A1200-3.1
CD 32: WinUAE – Config : A1200-3.1 + CD oder Akiko

Beat ´Em Up, 1996

englisch, deutsch, italienisch

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