Civilization

Ein Review von amigafan.de : Civilization ist eine Reihe von Globalstrategie-Computerspielen, wer kennt Sie nicht? Auf dem Amiga ist leider nur.. oder sagen wir mal, immerhin der erste Teil auch erschienen, wobei man sich auch auf dem Amiga an Colonization fröhnen darf, welches aber nicht direkt zur Civilization Reihe gehört, aber vom selben Urheber Sid Meier stammt. Civilization gibt es für alle Amiga Systeme mit 1 MB Ram in deutsch und englisch.

Eine spezielle AGA Fassung des Spiels, erschien 1 Jahr nach der Erstveröffentlichung 1993, welche etwas buntere Grafiken versprach. Alle Versionen kamen auf vier Disketten daher (Festplatten Installation empfohlen), wobei 1997 die englische AGA Fassung nochmals auf einer Kompilation CD erschien. Grafisch erinnert Civilization zunächst etwas an Titel wie “Railroad Tycoon” – Vogelperspektive, viel Grün, Straßen und Bahnschienengewirr hüben wie drüben..Doch spielerisch geht’s hier um ganz etwas anderes, nämlich um den Aufbau und die Verteidigung einer Zivilisation mit allen Kriegs- und Handelsmitteln. Am Anfang entscheidet man darüber, welche Sorte Chef (Häuptling, Feldherr, Prinz, König, Kaiser) man sein möchte, dadurch wird auch der Schwierigkeitsgrad bestimmt.

Anschließend kommt die Zahl der gewünschten Computergegner dran, wobei es sich mit zwei bösen Nachbarn natürlich leichter leben läßt als mit dem Maximum von sechs Konkurrenten plus Babaren. Tja, und dann darf man sich auch schon ins wunderschöne Jahr 4000 vor Christus stürzen, denn dort beginnt die lange Entwicklungsgeschichte, um erst im Raumfahrtzeitalter zu enden – sofern alles gut geht…

Zunächst sollte man seinem Völkchen mal die Gründung einer Stadt nahelegen, denn die bildet den Ausgangspunkt für die ganzen Siedlertrecks, mit Keulen bewaffneten Stoßtrupps und sonstigen Expeditionen, mit denen man seinen Horizont Stück für Stück erweitert. Im Grunde dreht sich dann immer alles ums Erforschen, Erobern, Besiedeln und Handel treiben, wobei der Schwerpunkt eindeutig im militärischen Bereich liegt. Nur daß man sich anfangs mit solchen Dingen wie dem Töpfereiwesen, der Anlegung von Trampelpfaden und dem Bau von Ruderbooten auseinandersetzen muß, während später fremde Kontinente erkundet werden und die Erfindung bzw. Anwendung der ausgeklügelsten Hightech-Produkte angesagt ist.

Damit man das auch alles auf die Reihe kriegt, bietet das Programm eine Menge Hilfestellungen an: Spruchrollen, deren weise Worte sich in Erfindungen ummünzen lassen, fünf Berater für Fragen der Wirtschaft, des Militärs etc., und als Krönung die “Civilopedia, eine unerschöpfliche Fundgrube für Infos über absolut alles und jedes. Wirklich toll, nur von der Präsentation her fühlte man sich schon anno 1993 eher ans (Computer-) Mittelalter erinnert, daran konnte auch der AGA Support nichts groß ändern. Die fast Animations-freie, in der AGA Fassung immerhin flüssig scrollende Grafik mit guten Zwischenbildern bleibt nur Beiwerk. Die Musik ertönt auch nur am Rande bei Ereignissen, die FX sind eigentlich nur bei Kämpfen vernehmbar. Es gibt keinen Zwei-Spieler-Modus, die Steuerung klappt per Tastatur immer noch irgendwie flotter als mit der Maus, und die deutschen Screentexte (gab es nur in der AGA Disketten Version – nicht enthalten auf der CD Kompilation von 1997) enthalten noch englische Überreste. Die technische Ausführung war und ist vor allem heute also nichts Berühmtes, dafür klotzt Civilization immer noch hinsichtlich Komplexität und Gameplay gewaltig ran, doch…

Fazit: ..so gewaltig ist das heute zumindest im Vergleich alles nicht mehr. Die Nachfolger die es nativ nur am PC gibt, sind mit der Zeit gegangen und bieten neben besseren Gameplay, noch mehr Tiefe in Wirtschaft, Forschung und Krieg, zudem auch noch eine schnicke Optik. Am Amiga muss man sich mit dem ersten Teil bis heute begnügen. Nun gut, es gäbe da noch FreeCiv, den quasi Civilization II Nachfolger oder man spielt sich ein altes MacOS auf und zockt gleich Civilization II auf einem leistungsstarken Amiga, aber darum gehts ja gar nicht, sondern macht Civ 1 noch Spaß? Und da kann ich vermelden – Ja und es kann durchaus interessant sein diesen alten Klassiker als Civ Fan nochmal hervorzukramen, die AGA Version versteht sich, wenngleich diese damals schon wesentlich hätte besser aussehen können (bei Colonization AGA ging es ja auch)!!

Der Spieler kontrolliert sein Volk von einem Weltkarten-Hauptbildschirm aus, von dem er Zugriff auf diverse Menüs hat. Hier kann er wissenschaftliche Forschungen anstrengen, Städte ausbauen, Diplomatie mit anderen Völkern betreiben und viele andere Einflussmaßnahmen ausüben. Dabei ist es stets vorrangiges Ziel, das eigene Imperium größer, mächtiger, fortschrittlicher und reicher zu machen als die Konkurrenz. Eine neue Nation soll erschaffen werden und zwar in der Neuen Welt: Das Spiel beschäftigt sich mit der Kolonisation Nordamerikas und man kann als Gouverneur eine der damaligen Großmächte – England, Spanien, Frankreich, Niederlande – spielen. Dabei steht die Versorgung mit Produktionsgütern und der Handel mit anderen Mächten stark im Mittelpunkt, wobei durchaus auch die Verteidigung gegen die übrigen Kolonialmächte und die beheimateten Indianerstämme eine Rolle spielt. Schließlich muss man sich gegen sie durchsetzen, um die Vorherrschaft zu erringen, was letztlich auch den Krieg gegen das eigene Vaterland zur Folge hat.
Vieles hier erinnert an ‘Civilization’, der Fokus liegt aber doch stärker auf der Führung einer Kolonie, als auf der Entwicklung einer Zivilisation. Stark mitgearbeitet hat hier auch schon Brian Reynolds, der später auch ‘Civilization II’ verantwortete.

Microprose

ECS: WinUAE – Config : A500-1.3
AGA: WinUAE – Config : A1200-3.1
CD 32: WinUAE – Config : A1200-3.1 + CD oder Akiko

Strategie, 1994

deutsch / englisch

3 Kommentare

  1. Hallo, ich habe Civilization für CD32 heruntegeladen. Aber warum diese Version ist als “deutsch/englisch” beschrieben worden? Auf dem CD hab ich nur englische Version gefunden…

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