In den einzelnen Menüpunkten findet ihr noch weitere Details zu den einzelnen Versionen. Wir haben hier eine kleine Auswahl von den wichtigsten Versionen zur Verfügung gestellt. Eine komplette Übersicht liefert euch die Internetseite von Greg Donner (Workbench Nostalgia)
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Mit dem ersten Amiga, der später Amiga 1000 getauft wurde, wurde im jähr 1985 die Version 1.0 des Amiga-Betriebssystems ausgeliefert. Schon diese allererste Version setzte Maßstäbe, die lange Zeit unerreicht blieben: Präemptives Multiasking ermöglichte eine optimale Verteilung der CPU-Rechenzeit auf verschiedene Prozesse. Die Oberfläche war intuitiv mit der Maus zu bedienen, aber gleichzeitig war es möglich, über das CLI (den Vorgänger der Shell) kompliziertere Vorgänge auch mit der Tastatur zu erledigen. Dabei war dieses OS eines der kleinsten und effektivsten, das auf dem Markt war – ein Pluspunkt, der ihm bis heute geblieben ist.
Es gab beim Amiga 1000 noch keie Kickstart-ROMs: Dieses wurde auf Disette mitgetiefert und beim Starten als erstes geladen. Nach dem Einschalten begrüßte den Benutzer lediglich ein Bild- schirm, der zum Einlegen der entsprechenden Diskette aufforderte.
Die erste Version des Betriebssytems war noch recht fehlerhaft und stürzte häufig ab, trotzdem begeisterte sie die Amiga-Fans der ersten Stunde.OS 1.0 unterstützte für die Bildschirmausgabe nur das amerikanische NTSC-System. Wie die heute bekanntere Workbench 1.3 hatte es einen blauen Hintergrund. Die Piktogramme waren allerdings noch sehr einfach und zweidimensional gehalten. Beim Ziehen von Piktogrammen verwandelte sich lediglich der Mauszeiger in einen Kreis mit einem X darin. Auf Diskette lag außerdem ABasic als Programmiersprache, sowie ein Tutorial bei.
Bereits im gleichen jahr, 1985, gab es das erste Update: 1.1. Hiervon gab es zwei-Versionen: eine für NTSC (V 31.x), eine andere für PAL (V32.x) für den europäischen Markt. Der einzig wirklich sichtbare Unterschied zur Version 1.0 bestand in drei kleinen Demos: „Lines”, „Boxes” und „Dots”. Im übrigen handelte es sich wohl weitgehend um eine Siipmiung von Bugfixes. Mit dem Amiga 500 bzw. 2000 wurde im jahr 1987 die Version 1.2 veröffentlicht. Dies war die erste Version mit Kickstart-ROMs, die der Amiga 1000 ja noch nicht hatte. Einige bis heute amigatypische Besonderheiten wurden mit 1.2 eingeführt, insbesondere die RAM-Disk und Auto-Config – das fast ein Jahrzehnt später als „Plug and Play” von Konkurrenten „erfunden” wurde. Auf der neu hin- zugekommenen „Extras”-Diskette fand sich unter anderem das Programm „AmigaBASIC” – von niemand anderem als dem damals relativ kleinen Unternehmen Microsoft entwickelt. Im übrigen gab es kleinere optische Verbesserungen: Das Trashcan-Piktogramm wurde erneuert, und Piktogramme blieben sichtbar, wenn sie mit der Maus gezogen wurden. AmigaOS 1.3 ist bis heute noch auf erstaunlich vielen Systemen im Einsatz. Es wurde 1988 ausgeliefert, zusammen mit neuen ROMs. Nun wurde auch zusätzlicher Speicher automatisch eingebunden, und das Starten von Datenträgern wie Festplatten war möglich. Das neue „FastFileSystem” war schneller und konnte etwas mehr Daten speichern. Ein automatisches Booten war aber nur von „alten” Festplattenpartitionen möglich, da das FFS noch nicht im ROM gespeichert war. Die Piktogramme wurden komplett überarbeitet und hatten jetzt ein ansprechenderes 3D-Aussehen. Intern wurden eine Menge Änderungen vorgenommen: Manche DOS- Befehle kamen neu hinzu, andere wurden überarbeitet. Das Mount-Kommando und die Mountlist wurden eingeführt. Verschiedene Handler (wie Aux-Handler und Speak-Handler) kamen hinzu. In den folgenden Jahren gab es kleinere Updates (1.3.2, 1.3.3 und 1.3.4), in denen insbesondere Fehler ausgemerzt wurden. Offenbar sah Commodore AmigaBASIC als einen einzigen großen Fehler an: Es wurde ab 1.3.3 komplett entfernt, da es zu oft abstürzte. Bedenkt man, von wem das Programm stammte, war dies sicher eine weise Entscheidung. Abgesehen davon ist von diesen kleineren Revisionen nur noch erwähnenswert, dass die RAM-Disk in der Version 1.3.2 den Namen RAMBO: bekam, was später aber wieder geändert wurde. Eventuell handelte es sich dabei allerdings auch um eine Fälschung.