Elvira: Mistress of the Dark

Ein Review von amigafan.de: Elvira: Mistress of the Dark ist ein Horror-Abenteuerspiel, das 1990 für Amiga veröffentlicht wurde und auf der makabren TV-Persönlichkeit Cassandra Peterson und ihrem “legendären Dekolleté” basiert. Es gab 1988 einen Elvira-Film, der weltweit vertrieben wurde, aber nur in begrenzter Auflage nach Europa kam.
Im Film erbt Elvira ein altes Herrenhaus in Neuengland und ein Kochbuch der schwarzen Magie, während es im Spiel ein Schloss in England ist. Im Film kämpft sie gegen ihren bösen Onkel und im Spiel ist es ihre böse alte Vorfahrin / Oma Lady Emelda, die ihre eigene Widerauferstehung plant, die Welt mit Untoten Zombies, Dämonen und Geistern zu unterwerfen. Alles, was wir noch wissen ist, dass Elvira im Schloss gefangen ist und uns angeheuert hat, um den Ort von Emeldas Dienern und um die Untote Emelda zu finden. Um die Weltherrschaftspläne der vergammelten bösen Oma zu vereiteln, ist ein magischer Dolch zu finden, der irgendwo im Schloss versteckt, in einer Truhe aufbewahrt ist. Für die man aber wiederum sechs Schlüssel braucht, die wiederum…Ihr seht schon: Ohne Eure Hilfe ist die fesche Elvira nun wirklich aufgeschmissen!
Die Grafik in diesem Spiel fällt als erstes immer noch sehr positiv auf, ist sie doch vollständig von Hand gezeichnete Pixelkunst. Nebenbei gibt es hervorragende Soundeffekte und zum Teil wirklich seltsame, Musik. Über 800 Örtlichkeiten, über 300 Gegenstände und über 100 Gegner warten hier auf einen, der auszieht, um das Gruseln zu lernen! Die Spielwelt spielt sich komplett um, im und unter dem Schloss ab. Bewegungen basieren auf einem typischen Rasterformat, wobei die Ansicht manchmal etwas gewöhnungsbedürftig sein kann. Das Spiel hat dabei viele der Benutzeroberflächenangebote, die man aus Dungeon Crawlern gewohnt ist. Insbesondere die mausgesteuerten Pfeile für die Bewegung und gitterbasierten Karten fallen dabei sofort auf.
Einer der herausforderndsten Teile dieses Spiels ist das Kampfsystem. Wenn man einem Feind gegenübersteht, kommen mehrere Variablen ins Spiel. Und wenn du dieses Spiel zum ersten Mal spielst, ist keiner von ihnen besonders offensichtlich und der Prozess kann sich völlig zufällig und brutal anfühlen. Auf einem hohen Level greifen dich Feinde entweder auf der linken oder rechten Seite des Bildschirms an. Wenn sie angreifen, musst du entweder blocken (links) oder parieren (rechts). Wenn du es richtig timest, blockierst du ihre Angriffe, wenn nicht – Pech. Geschicklichkeit zu skillen (über 30 oder so) scheint also nicht die schlechteste Wahl, dies als kleiner Tipp am Rande. Fast alles, was du in Elvira siehst, kann bis zu einem lächerlichen Grad aufgegriffen und mitgenommen werden, und es ist extrem schwer zu wissen, was man mitnehmen und was zurücklassen soll. Für eine schier große Anzahl von Kräutern und Gegenständen kann tatsächlich aber nur eine erschreckend kleine Anzahl von Zaubersprüchen erstellt werden. Viele Zaubersprüche erfordern Gegenstände die zudem nur sehr schwer zu finden sind.
Fazit: Das Spiel ist weit weniger ein Dungeon-Crawler als vielmehr ein rätselgeladenes Abenteuer mit Action-Elementen. Die Rätsel ähneln dabei Infocom-Textabenteuern der alten Schule, bei denen schon mal die reine Verzweiflung aufkommen kann. Ein Teil des Charmes und des legendären Status des Spiels kommt von den Todesszenen. Es wird erwartet, dass man in diesem Spiel stirbt und zwar OFT!! Tatsächlich bin ich in diesem Spiel so oft gestorben, dass ich anfing buchstäblich vor jeder Türe zu speichern. Das Spiel ist insgesamt ein schwerer Brocken, der aber Spaß macht – wenn man dran bleibt. Und mit Elvira II: The Jaws Of Cerberus gibt es sogar noch weiteren Stoff.

WinUAE – Config : A500-1.3

Action, Adventure, 1990

englisch, französisch, deutsch

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