Christoph Kolumbus
Ein Review von amigafan.de : Der Strategie und Wirtschaftssimulationsmix “Christoph Kolumbus” ist im Zeitalter der Entdeckungen angesiedelt und beginnt entsprechend im Jahr 1492. Die AGA Version erschien ausschließlich auf Deutsch und kam auf 6 Disketten inklusive HD Installer einher. Die ECS Version des Spiels kam mit 4 Disketten aus und erschien unter dem Namen “Voyages Of Discovery” auch in englisch.
Worum geht es? Man übernimmt hier entweder allein (die CPU übernimmt dabei die fehlenden Mitspieler) oder bis zu vier Leuten, die Rolle eines bekannten Seefahrers: Christoph Kolumbus (Spanien), Vasco da Gama (Portugal), Le Maire (Niederlande), James Cook (Großbritannien) oder Bougainville (Frankreich). Sind diese gewählt, wird rundenbasiert mittels Maussteuerung und hauptsächlich “Pulldown Menüs” gespielt. Ziel des Spieles ist es so, die Konkurrenz wirtschaftlich und militärisch zu übertreffen oder gänzlich auszuschalten und innerhalb von 300 Jahren zum königlichen Berater aufzusteigen.
Im Heimathafen rüstet man zunächst zwingend sein Schiff aus, in der Kneipe wird Personal rekrutiert. Nun erkundet man mit Schiff, Mann und Maus die in 2D-Draufsicht gehaltene Karte, von der zunächst nur ein kleiner Teil bekannt ist. Wenn man eine neue Insel entdeckt, kann man Siedler oder militärische Einheiten an Land absetzen und das Innere erkunden. Stößt man auf Siedlungen von Eingeborenen, kann man diese entweder durch Kampf oder durch Handel in seinen Besitz bringen. In der Folge ist es möglich, die Städte weiter auszubauen oder Plantagen oder Bergwerke im Umland anzulegen. Die An- bzw. Abbauprodukte werden dann beim Händler im Heimathafen verkauft (möglichst mit Gewinn versteht sich). Gewinne werden in den Ausbau der Flotte (in der Werft), der Armee oder in den Ausbau der Kolonien investiert. Klappt es mit dem Gewinn noch nicht so recht, hilft die Bank, für entsprechende Zinsen (versteht sich wohl auch). Stößt man im Spielverlauf auf Siedlungen, Schiffe oder Einheiten eines Kontrahenten, so ist ein Konflikt in der Regel unausweichlich. Die Kämpfe zu Land und Wasser, werden ebenfalls mit der Maus gesteuert und verlaufen rundenweise.
Wenn es gelingt, eine gegnerische Siedlung einzunehmen, so fallen einem auch die umliegenden Plantagen und Bergwerke zu; alternativ kann man aber auch nur diese angreifen und den Kontrahenten so um seine Einnahmequellen bringen. Ebenfalls ist es möglich, ein fremdes Schiff anzugreifen und entweder zu versenken oder zu kapern (ein zuvor erworbener Kaperbrief verhindert in diesem Fall eine mögliche Exkommunikation, die dem gesellschaftliche Ansehen schwer schadet und es somit schwer macht königlicher Berater zu werden). Im Kontor lassen sich Informationen zur persönlichen Gesamtsituation abrufen, und ein Historiker gibt jederzeit Auskunft über den erreichten Fortschritt. Fehlt bloß noch das Handelsmenü, wo das Schiff schließlich mit Waffen, Proviant und billigem Glasperlen-Tand für die Eingeborenen-bestechung beladen wird. Natürlich fehlen Ereignisse wie Pest, Stürme oder Meutereien nicht, und werfen manche Planung leidvoll über den Haufen.
Fazit: Das Maximum dessen, was ein weitgereister Kolumbus hier gleichzeitig kontrollieren darf, sind rund 200 Schiffe und Siedlungen! Die teilweise auch animierten Grafiken, sind auch heute noch ziemlich hübsch anzuschauen. Insbesondere die AGA Version hat hier farbenprächtig mehr zu bieten. Musikalisch ging es beim Test nur im Titelscreen zu und auch sonst blieb alles ziemlich stumm – Schade, zumindest eine kleine, unauffällige Musik im Hintergrund wäre schön gewesen und hätten das gute Spiel gänzlich abgerundet.
Software 2000
ECS: WinUAE – Config : A500-1.3
AGA: WinUAE – Config: A1200 – 3.1
Strategie, 1994
deutsch