Burntime

Ein Review von amigafan.de: Burntime ist ein Survival,- Abenteuer und Strategie Spiel für alle Amiga mit mindestens 1 MB Ram von Max Design, aus dem Jahr 1993. Im Test geht es um die etwas buntere AGA Fassung dessen vier Disketten wir natürlich auf Festplatte installiert haben.
Story: Der Weltuntergang ist alltägliche Gegenwart, geschlafen wird im Ruinenbett, ganze Landstriche sind nur mit Schutzanzug oder Gasmaske zu betreten – und der kümmerliche Rest der aussterbenden Menschheit balgt sich nach Kräften um die Überbleibsel einstiger zivilisatorischer Größe. Unschwer zu erraten, daß der Spieler für das Wohlergehen eines dieser Endzeitler zu sorgen hat; ein weiterer kann entweder menschlich oder digital gesteuert werden, und noch zwei Überlebende unterliegen auf alle Fälle der Kontrolle des Rechners. Anfangs willkürlich über die Landkarte verstreut, geht es für die vier Konkurrenten nun darum, letzten Endes zum Imperator der gesamten Region aufzusteigen.
Das ist anfangs jedoch noch Zukunftsmusik, denn Euer digitales Alter Ego kann vorläufig froh sein, wenn es überhaupt am Leben bleibt. Die erste Aufgabe wäre also, eine verläßliche Wasserquelle in greifbarer Nähe aufzutreiben und ein paar Fressalien einzusacken. Wessen Magen da bei den überall herumlungernden Wildhunden knurrt, der stelle sich besser auf heftige Gegenwehr ein, wogegen sich Maden zwangsläufig nicht so sehr sträuben, aber auch nur halb so lecker sind. Erst mal gesättigt, wird man auf längere Sicht um eine vernünftige Ausrüstung und Bewaffnung nicht herumkommen. Wie gut, daß allerlei brauchbarer Kram in den Zeltdörfern, Höhlensiedlungen und zerbröselten Städten liegt – man muß halt nur ein bißchen suchen, um auf wahre Schätze wie Drahtreste, leere Flaschen oder kaputte Wasserpumpen zu stoßen. Mit derlei Fundsachen kann man zwar nicht immer unmittelbar etwas anfangen, aber in den größeren Orten schwirren schließlich nicht umsonst fliegende Händler umher, die vielleicht auf ein Tauschgeschäft eingehen.
Soweit hätte man sich quasi als Abenteurer und Händler zu betätigen, nunmehr kommt jedoch auch der Rollenspieler in Euch zum Zuge, denn ein Imperator ohne Anhängergeschaft ist ja nun eher eine traurige Figur. Folglich geht es im weiteren darum, aus dem imponierenden NPC-Pool von gut 300 Hungerleidern verschiedener Profession seine Party-Mitglieder zur rekrutieren. Soldaten wären dabei fürs Grobe zuständig. Techniker können manchmal selbst aus Schrott noch brauchbare Geräte basteln, und Knochenflicker sorgen sich halt um das leibige Wohl ihrer Leute. Darüber hinaus kann man etwa Minen legen oder ein paar schwere Jungs für Wachaufgaben abstellen und erhält somit feste Stützpunkte, die erstens selbstständig Nahrung produzieren und zweitens halbwegs sichere Lager für wichtiges Material darstellen, beispielsweise die eingangs erwähnten Schutzanzüge. Last but not least fehlen natürlich auch die tätlichen Auseinandersetzunge nicht: Normalerweise (sprich: bei Attacken auf den Chef) wehrt man sich per Hand durch permanentes Klicken auf den Gegner, falls jedoch ein Stützpunkt in Eurer Abwesenheit überfallen wird, habt Ihr die Wahl zwischen rechner- oder selbstgesteuertem Kampf. In diesem Zusammenhang ist sicher interessant, daß man nicht einfach beliebig von Ort zu Ort reisen kann, sondern an das bestehende Wegenetz gebunden ist. Wer also seine Festungen in Käffern einrichtet, wo sich mehrere Routen kreuzen (oder entsprechende Stützpunkte vom Feind erobert), kann mit vergleichsweise wenig Aufwand recht große Gebiete kontrollieren!
Auf der scrollbaren Landkarte, die, wie überhaupt weite Teil der Optik, ein bißchen an “Dune” erinnert, sind durch Gemeinden mit Fahnen in der Farbe des Spielers markiert. Zudem läßt sich von hier aus jederzeit die Versorgungslage in den eigenen Städtchen überprüfen; seine Fahrten plant man ebenfalls auf diesem Screen. Am Ziel angelangt, schaltet der Rechner auf eine isometrische Schrägperspektive à la “Populous” um, und die liebevoll gezeichnete Häuserreste, Wohnhöhlen und Blockhütten können per Mausklick abgesucht werden. Auch im Gelände selbst läßt sich hin und wieder etwas Nützliches auftreiben, doch manch wichtige Installation wie z.B. der örtliche Brunnen mag versteckt sein, während größere Metropolen sogar mit Kneipen und Arztpraxen dienen können. Hier wuseln auch viele kleine Männchen herum, die in Multiple-Choice-Gesprächen für wichtige Infos und bissigen Humor sorgen, Eurem Verein beitreten oder ihn in einen der schon erwähnten Kämpfe verwickeln.
Fazit: Burntime ist von der “technischen Seite” recht gut gealtert, soll heißen, das Spiel ist noch immer ganz nett anzusehen wie auch zu spielen. Die mageren FX und die Musikstücke sind nach wie vor eher belanglos. Die wilde klickerei der Echtzeitkämpfe, hätte man mit einen extra Kampfbildschirm ähnlich wie in Heroes of Might & Magic besser lösen können. Der bei jedem Start durch Zufalls-gesteuerte Item- Startpunkt und Spielerverteilung neue Spielverlauf, verspricht langfristige Motivation.
Burntime ist eingetragenes Warenzeichen der Max Design Entertainment Software Entwicklung GmbH,
(c) 1993 Max Design GmbH

Max Design

ECS: WinUAE – Config : A500-1.3
AGA: WinUAE – Config :A1200-3.1

Strategie / Rollenspiel, 1993

deutsch

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