B17 Flying Fortress

Nachdem man sich eine der sechs vorrätigen Flugfestungen ausgesucht und mit seinem persönlichen Emblem versehen hat, darf man entweder trainieren oder gleich zur Front aufbrechen. Die Angriffsziele werden bei der Einsatzbesprechung in einem kleinen Film präsentiert; danach wählt man sich durch das Optionsmenu und stellt dort das Können der Gegner auf Tölpel-Niveau ein, schanzt seinen Kanonieren unbegrenzte Munition zu und baut unzerstörbare Motoren in die Maschine ein. Freilich kann man es auch realistischer haben, doch unabhängig davon folgt der Spielablauf stets demselben Schema:

Kurz nach dem Abheben formiert sich die Staffel, fliegt Richtung Feind, wirft ihre Bomben ab und kehrt zur Ordensverleihung nach Hause zurück. Die Einsatzziele der 25 Missionen sind dabei stets klar umrissen – meist stehen Fabriken, Hafenanlagen oder Munitionsdepots auf der Bombardierungsliste. Sollte man es auch zusammen mit dem Computer-Geschwäder nicht schaffen, das Hauptziel einzuschern, darf man ersatzweise über ein Nebenziel herfallen.

Im eigenen Vogel hat der Spieler Pilot und Copilot, Navigator, Bombenschütze, Funker, Techniker und vier MG Kanoniere unter seinen Fittichen, wobei er jederzeit per Keyboard zwischen den Stationen hin- und herwechseln und die Sache selbst in die Hand nehmen kann. Die Mannschaft lässt sich zwar austauschen, was aber kaum zu empfehlen ist, weil die Jungs mit wachsender Erfahrung immer besser funktionieren. Das lernt man spätestens dann zu schatzen, wenn die deutsche Luftwaffe die Wolken mit Blei vollpumpt und bei den Schützen die grosse Hektik ausbricht. Kommt’s hart auf hart, kriegen die Verwundeten an Ort und Stelle schnell ein Pflasterchen verpasst, die Hardware macht dagegen mehr Arbeit: Wird z.B. einer der vier Motoren getroffen, muss man schleunigst das Feuer löschen und auf der mehrere Bildschirmen umfassenden Instrumententafel den richtigen Ausschaltknopf finden. Kommt auch das Fahrwerk unter die Rader, ist die Notlandung bereits vorprogrammiert – oder der Griff zum Fallschirm…
Die gegenüber der PC-Version leicht abgespeckte Grafik hat zwar immer noch allerlei zoombare Aussenperspectiven und nette Zwischenscreens vorzuweisen, die ehemals vorhandenen Detailansichten der einzelnen Stationen sucht man allerdings vergebens. Ausserdem ruckeln die Vektoren auf einem Standard-Amiga beträchtlich und kommen auch nur mühsam vorwarts. Die Steuerung per Tastatur und Maus/Joystick ist dafür recht passabel ausgefallen, dasselbe gilt für die Geräuschkulisse und die abschaltbare Musik. Doch so richtig zufriedengestellt haben uns eigentlich bloss die ausführliche deutsche Anleitung und der Flug auf dem 1200er mit einer Festplatte an Bord: Wer hier vor dem Booten die Display Options auf „Enhanced” umpolt, wird mit flüssigem Bildaufbau und dem völligen Fehlen von Nachladepausen belohnt.
Quelle: Amiga Joker, Mai 1993

Microprose

WinUAE – Config : A500-1.3

Simulation, 1993

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