Nachtrag: (Martin Heine) 1995: Die deutsche Escom AG ersteigert Commodore mit allen Rechten, es wird die hundertprozentige Tochter »AMIGA Technologies GmbH« (AT) gegründet. Doch mit dem Einkauf des Markennamens ‚Commodore‘ scheint auch der Fluch des Mißmanagements übernommen worden zu sein – Escom kommt zunehmend in finanzielle Nöte, der Tochterfirma AT fehlen die nötigen Mittel für eine zügige Weiterentwicklung. Lediglich die Produktion des A1200 und des A4000T werden wieder aufgenommen. Beiden Rechnern ist ein attraktives Software-Bundle beigelegt, bestehend aus Textverarbeitung, Datenbank, Tabellenkalkulation, Malprogramm, Bildbearbeitungsprogramm, Präsentationssoftware und zwei Spielen. Für das Marketing, das schon unter Commodore quasi nicht vorhanden war, fehlt das Geld.
1996: AT präsentiert auf der CeBIT einen neuen Amiga, den „Walker“, der jedoch nur geringe Modifikationen, einen schnelleren Prozessor und ein zwar eigenwilliges, aber gut erweiterbares Gehäusedesign bietet. Zudem wird der A1200 zusätzlich im überaus günstigen „Surfer-Paket“ vermarktet – zum „Magic“-Softwarebundle kommen ein Modem, komplette Internetsoftware und 100 Freistunden im Internet hinzu. Für das nächste Jahr wird der langersehnte RISC-Amiga mit Motorolas PowerPC-Prozessor angekündigt. Derweil aber macht das Mutterunternehmen Escom, inzwischen unter der Führung von Helmut Jost, ehemals Commodore Deutschland, noch größere Verluste. In der Folge muss auch Escom Konkurs anmelden und reißt die Tochterfirma Amiga Technologies mit. Bereits kurz zuvor bot die amerikanische Viscorp mit Sitz in Chicago, Hersteller von Settopboxen für Digitales Fernsehen, 40 Millionen Dollar für die Übernahme von AT. Bereits im Frühjahr hatte Viscorp Lizenzen für die Amiga-Custom-Chips und das AmigaOS für die eigene Settopbox-Entwicklung erworben.