Amiga 1200

Beim Amiga 1200 (kurz: A1200) handelt es sich um einen 32-Bit-Heimcomputer des amerikanischen Technologiekonzerns Commodore International aus West Chester, Pennsylvania, Vereinigte Staaten, der im Oktober 1992 zur Marktreife gelangte. Im unteren Marktsegment sollte der Rechner den erfolglosen Vorgänger Amiga 600 (kurz A600) ablösen.
Der als Tastaturcomputer ausgeführte A1200 ist mit einem auf 14 MHz getakteten Hauptprozessor des Typs Motorola 68EC020, einem Arbeitsspeicher von 2 MB (Chip-RAM) sowie einem Festspeicher von 512 KB (ROM) ausgestattet, der das Betriebssystem nebst grafischer Benutzeroberfläche enthält. Das Modell ging aus dem für den Multimedia-Bereich konzipierten High-End-Rechner Amiga 4000 hervor und gehört damit zur dritten und letzten Generation der Amiga-Computer, die mit dem leistungsfähigen AGA-Chipsatz ausgestattet wurde.

Der Markteinführungspreis des A1200 lag in den Vereinigten Staaten bei 599 US$. In Deutschland belief sich die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers zum gleichen Zeitpunkt auf 899 DM. Bis Ende 1993 wurden 95.500 Exemplare des Rechners allein auf dem deutschen Markt verkauft. Nach dem Konkurs des ursprünglichen Herstellers Commodore im April 1994 wurde die Produktion des A1200 zunächst für rund ein Jahr ausgesetzt. Ab Mai 1995 wurde der Rechner dann technisch nahezu unverändert von der deutschen Firma Amiga Technologies (einer Tochterfirma von Escom) neu aufgelegt.Im Zuge der Insolvenz von Escom wurde die Produktion des A1200 im Jahr 1996 schließlich endgültig eingestellt. Die genaue Anzahl der weltweit bis zu diesem Zeitpunkt abgesetzten Einheiten ist jedoch nicht bekannt.

Mit dem Ende des A1200 reduzierte sich die Zahl der auf dem Markt noch konkurrenzfähigen Systemplattformen auf zwei, nämlich die marktbeherrschenden IBM-PC- bzw. MS-DOS-Kompatiblen sowie die Rechner der Macintosh-Serie von Apple.

Andere Laufwerke, wie weitere Disketten- und zum Teil auch CD-ROM-Laufwerke, mussten extern nachgerüstet werden.

Es gab später sogar einen Prototyp eines externen CD-ROM-Laufwerks namens CD1200 für den Amiga 1200, welches auf der CeBIT 1994 gezeigt wurde, allerdings nie in Serie ging.

Für Bastler besonders interessant ist der Uhrenport des Amiga 1200. Ursprünglich für eine batteriebetriebene Uhr oder eine Speichererweiterung gedacht, schlummerte im Uhrenport lange ungeahntes Potenzial, welches heute für Controller, ISDN, zusätzliche serielle Schnittstellen, USB und ähnliches Zubehör genutzt wird.

Auf Basis des Amiga 1200 erschien mit dem CD³² 1993 eine Konsole, die, ähnlich wie das CDTV (basierte auf dem Amiga 500), zu einem vollwertigen Amiga ausgebaut werden konnte. Das CD³² besaß allerdings nicht alle Chips, weshalb diverse Schnittstellen des Amiga 1200 fehlten.

Der Amiga 1200 ließ sich mit einer sog. Turbokarte aufrüsten. Dies war eine Platine, die in den Trapdoor-Erweiterungsschacht auf der Unterseite des Gehäuses gesteckt wurde, und einen schnelleren Prozessor (68020, 68030, 68040, 68060, PowerPC) sowie schnelle Peripherie (RAM, SCSI und gegebenenfalls sogar 64-Bit-Grafik) beherbergte. Der auf der Hauptplatine sitzende 68EC020 wurde dabei komplett abgeschaltet. Fortgeschrittene Turbokarten wie z. B. BlizzardPPC bildeten mehr oder weniger einen Computer im Computer, mit eigenem RAM, Festplattenanschluss, Grafikkarte und sogar eigenem Betriebssystem.
Nach der Commodore-Pleite 1994 und der Übernahme durch Escom ein Jahr später wurde der Amiga 1200 wieder gefertigt. Auf den ersten Blick hat sich nichts geändert, die Hardware war praktisch identisch. Dennoch gab es Probleme mit dem Diskettenlaufwerk, da die alten Laufwerke nicht mehr verfügbar waren und stattdessen leicht modifizierte PC-HD Laufwerke eingesetzt wurden. Leider griffen einige Programme direkt auf die Hardware zu und bekamen nicht die erwartete Reaktion was zu Abstürzen führte. Nachdem dies bekannt wurde gab es einen kostenlosen Schaltkreis von Amiga Tech. der dieses Problem behob.Davon abgesehen wurde noch das Typenschild verändert und das Gehäuse verwendete teilweise eine andere Plastiksorte. (Quelle: wikipedia.de und cbmmuseum.kuto.de)

Amiga 1200 technische Daten

Prozessor
Typ: Motorola MC68EC020
Taktfrequenz: 14 MHz
Speicher
Chip-RAM: 2 MB (max. 2 MB)
Fast-RAM: 0 KB (max. 8 MB)
ROM: 512 KB

Betriebssystem(e)
Kickstartversion(en): 3.0, 3.1
AmigaOS-Version(en): 3.0, 3.1

Grafik
Chipsatz: AGA
max. Farben: 16,7 Millionen (24 Bit)

Laufwerke
Diskettenlaufwerk: 1 x 3,5″ intern, DS/DD, 880 KB
Diskettenlaufwerk: optional 3 zusätzliche externe Laufwerke

Schnittstellen
intern: 1 x A1200 trapdoor 150 pin local bus expansion
intern: 1 x PCMCIA 2.0 (PC-Card)
intern: 1 x IDE
intern: 1 x Floppyport

extern: 1 x Color Composite-Video, Cinch
extern: – TV-Out (TV-Modulator) –
extern: 1 x RGB Video (analog, 15 KHz), D-Sub 23-pol
extern: 1 x Parallelport, Centronics, D-Sub 25-pol
extern: 1 x Serialport RS-232, D-Sub 25-pol
extern: 1 x Floppyport, D-Sub 23-pol
extern: 2 x Cinch für 4-Kanal Stereo-Sound
extern: 2 x Maus-/Joystick-Port, D-Sub 9-pol

Gehäuse und Tastatur
Gehäuse: Kompakt-Gehäuse, “Tastatur-Computer”
Tastatur: 96 Tasten, in Gehäuse integriert

Amiga 1200HD technische Daten

Laufwerke
Diskettenlaufwerk: 1 x 3,5″ intern, DS/DD, 880 KB
Diskettenlaufwerk: optional 3 zusätzliche externe Laufwerke

Festplatte: IDE, 170 MB, 2,5″

sonst wie Amiga 1200

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