Software Manager

Ein Review von amigafan.de1994 war es, als der Spiele Entwickler Kaiko auf drei Disketten die Wirtschaftssimulation Software Manager herausgebracht hat. Und bereits das animierte Intro machte klar, dass hier wohl der Traum eines Spielers war werden könnte, einmal selbst Spiele zu entwickeln und (hoffentlich) erfolgreich vermarkten zu können. An den Start gehen dabei bis zu vier konkurrierende Manager, fehlende Mitspieler übernimmt dabei die CPU, welche mit drei Schwierigkeitsgraden aufwarten kann.

Sämtliche Aktionen im Spiel werden vom Schreibtisch aus, über diverse (Unter-) Menüs per Mausklick erledigt. Zunächst muss man einen fähigen Programmierer anheuern (erst später kommen Grafiker und Musiker hinzu), welche im Kleinanzeigenteil der Fachpresse zu finden sind. Die Kontaktdaten ziehen wir dabei in unser Adress,-bzw. Telefonbuch. Via Bildtelefon verhandelt man dann im Multiple Choice-verfahren, wobei auch psychologische Tricks und Abwerbungen von der Konkurrenz erlaubt sind.

An dieser Stelle ein kleiner Tipp: Verwendet in den Vertragsverhandlungen folgende Reihenfolge: Begrüßung, Smalltalk, Lob, Smaltalk, Lob ->Angebot (hier zumindest das 2. niedrigste Gehalt nehmen). So sollte es euch regelmäßig gelingen den jeweiligen, Programmierer, Grafiker und Musiker unter Vertrag zu bekommen. Aber Vorsicht, im weiteren Verlauf des Spiels können diese auch wieder von der Konkurrenz abgeworben werden! Hier also das Gehalt später mal anpassen.

Ein Blick auf die Weltkarte verrät auf welchen Spiele Markt wir starten und welches Spielgenre voraussichtlich gut verkauft werden wird. Also auf und das erste Spiel entwickeln. Hier findet man vierzig mögliche Projekte aus den Genres Simulation, Adventure, Strategie oder Rollenspiel aus und verteilt die einzelnen Aufgabenbereiche.

Anfangs übernimmt der Programmierer auch die Aufgaben des Grafikers und Musikers. Hier sollte man dem Team, bzw. am Anfang dem Programmierer viel Zeit gönnen. Die Entwicklung geht anfangs ohnehin recht schnell, aber die Ergebnisse werden mit etwas Glück nicht vollständig grauenhaft, und man erreicht ev. ein “na ja” in der Wertung eines Spielemagazin Reviews. Die hauseigene Testabteilung gibt schon vorab ein zu erwartendes Resultat aus, sofernman möchte. Ist das Spiel fertig, geht es darum, das Spiel auf dem Markt zu bringen. Am Anfang werden Verpackung und Gimmicks eingestellt. Die Werbetrommel übernimmt ein Unternehmen wie am Anfang vielleicht CPV.

Ein Testmuster wird an die Magazine verschickt. Bestellt werden Anfangs 2500 Exemplare. Dann darf man sich erstmal bequem zurücklehnen, die Besprechungen in dem Fachzeitschriften lesen und anhand einer Hitliste überprüfen, wie das neue Produkt bei den Käufern einschlägt, bevor der Nachfolger in Angriff genommen wird. Weitere Exemplare wollen nachbestellt werden, den ein im 2. oder 3 Monat rentables Spiel sollte verfügbar bleiben, bis man sich auf ein neues Projekt stürzt. Wenn der Laden gut läuft, erhält man Zugang zu weiteren der insgesamt zehn internationalen Absatzmärkte, kann mehr Leute einstellen und dadurch auch anspruchsvollere Spiele produzieren. Die selbstgestrickten Games lassen sich dabei übrigens leider nicht richtig ausprobieren, aber immerhin kann man sich ihre (animierte) Grafik in der bereits erwähnten eigenen Testabteilung anschauen.

Fazit: Die Benutzerführung von Software Manager ist gelungen, alle Menüs sind schnell erreichbar und selbsterklärend. Desweiteren wurde die richtige Mischung aus Mehrspieler – Tauglichkeit und zu tätigen Aufgaben gefunden. Wer hat im Mehrspieler Modus auch schon Lust, eine halbe Stunde auf die Tätigkeiten des Mitspielers zu warten?! Abwechselnd kommt so Spielspaß auf. Als Solo-Spieler allein gegen die CPU kommt natürlich etwas weniger Spaß auf, als gegen einen menschlichen Konkurrenten. Software Manager bleibt deswegen aber nicht minder reizvoll, da die CPU zumindest im mittleren Schwierigkeitsgrad nicht dümmlich agiert und neben der “Routine,-klickerei”, immer wieder unterwartende Ereignisse, Planungen vollständig verwerfen können. Die Grafik ist im frischen Manga Stil gehalten und sieht auch heute nicht gänzlich unansehnlich aus. Beim Sound allerdings wurden Abstriche gemacht. Ein nach wie vor gutes (Software,-), Manager Spiel, dessen Sinn eine Software Company global zu etablieren und die Konkurrenz, anhand der produzierten Spiele Qualität, wie auch Wirtschaftlich hinter sich zu lassen, wenig an Reiz verloren hat.

WinUAE – Config : A500-1.3

Wirtschaftssimulation, 1994

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