Amigaland

Mag!!!

Mag!!!

Ein Review von amigafan.de: “Mag – Das Magazin” ist eine typische deutsche Wirtschaftssimulation der 90er, in welcher es darum geht, ein (oder mehrere) erfolgreiche Spielemagazine zu veröffentlichen. Mag! wurde für alle Amiga Systeme mit 1,5 Mb Ram und Festplatte im Jahr 1996 von Greenwood Entertainment veröffentlicht.
Ein spielen von Diskette (6 Stück) ist nicht möglich. Entweder spielt man Mag! allein oder auch gegen drei weitere menschliche Kontrahenten. Zur Wahl stehen zu Beginn eine Kampagne von 1986 bis 1995 oder einzelne Scenarien. Ein Editor für Original Daten ist ebenfalls vorhanden, so das im Spiel echte Namen der Publisher und deren Spiele zu finden sind.
Im Spiel selbst erwarten uns hübsch gezeichnete Comic Grafiken. Auf diesen sind entsprechende Funktionen eingebaut. Wobei die bei Mag immerhin recht offensichtlich versteckt sind. So finden wir in der Ablage im eigenen Büro, die aktuellen Testmuster, das Notizbuch fungiert für Kontakte zu Spielefirmen, hier holt man sich die Exklusivdeals. Im Redaktionsraum geht es um die Musterverteilung oder um entsprechende Redakteure und freie Mitarbeitern die Rubriken des Heftes zuzuteilen. Jeder Redakteur hat dabei nur ein bestimmtes Pensum das er im Monat schafft. Jede Rubrik die dem Redakteur zugeteilt wird knabbert etwas am Pensum ab, wobei man natürlich frei festlegen kann wie viel Prozent der Arbeitsleistung auf eine Rubrik entfällt. Natürlich muss man hier auch abwägen das “Aktuelle Meldungen” im Endeffekt weniger Zeit und Umfang brauchen als “Tipps & Tricks”.
Wer seine Redakteure über die 100% auslastet muss damit Rechnen das diese die gestellten Aufgaben nicht bewältigen, im Zweifelsfall sogar kündigen. Spiele hingegen benötigen Unterschied viel der “Arbeitsleistung” Ein “Ultima V” natürlich wesentlich mehr als ein “Bubble Bobble” auch dies muss man berücksichtigen. Auch kosten Redakteure mehr als Freie Mitarbeiter. Erstere werden monatlich fürstlich entlohnt. Die freien Mitarbeiter nach Textmenge. Zudem muss man auch noch aufpassen wie man sein Magazin aufstellt. 1986 ein PC Spielemagazin zu gründen ist etwas kontraproduktiv. Es gibt schlicht nicht mal eine Handvoll PC Spiele in dem Jahr. Wer aber zulange auf einem C64 oder gar einem CPC Magazin rumsitzt hat spätestens 1993 keine Spiele mehr und damit auch keine Leser.
Natürlich lässt sich auch ein Multiformat,- Magazin machen. Allerdings wird man dann besonders zum Weihnachtsgeschäft mit Spielen erschlagen. Das wäre nicht schlimm, aber dadurch steigt die Heftdicke und damit auch die Druckkosten. Wer da nicht aufpasst macht mit zu dicken Heften schnell minus. Am Ende des Monats steht die Redaktionskonferenz. Hier lassen sich nach Herzenslust Wertungen, Seitenumfänge etc. anpassen und gar manchmal haben die Redakteure gar Vorschläge, wie z.B eine Coverdisk, einen Shop oder weitere Rubriken einzuführen, die ganz Demoraktisch angenommen oder abgelehnt werden. Mag setzt wie alle damaligen deutschen Spiele auf handgezeichnete wenig animierte Grafiken die unter AGA zumindest recht bunt daherkommen. Dazu kommen relativ kurzweilige Audio Soundtracks von denen ich die hälfte für “ertragbar” halte.
Fazit: Da das Spiel mit Original Daten daher kommt entsteht wirklich eine schöne Atmosphäre besonders wenn man einige der Spiele in seinem Spieleschrank hat und in Nostalgie schwelgen kann. Im Grunde kram ich das Spiel 1x im Jahr für eine Runde raus und nach ein paar Stunden ist alles wieder vorbei. Das Hauptproblem des Spiels, man macht Monat für Monat genau das selbe. Muster verteilen. Exklusivdeals suchen, Kalkulation, Redaktionskonferenz. Gelegentliche Zwischenereignisse oder die Herausforderung auch weitere Magazine sowie Sonderhefte zu veröffentlichen oder mal das Layout umstellen, sowie später den Verlags eigenen Shop zu managen, retten vor Monotonie.

Greenwood Entertainment Software GmbH

WinUAE – Config : A1200-3.1

Strategie / Wirtschaftssimulation, 1996

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